[Translate to english:] Welche Therapien gibt es?

[Translate to english:] Therapie für Patienten mit Rhabdoid-Tumoren

[Translate to english:] Zunächst einmal muss immer versucht werden, einen Rhabdoid-Tumor soweit wie möglich chirurgisch zu entfernen. Dies gelingt nicht in allen Fällen komplett, da z.B. im Gehirn nicht immer radikal operiert werden kann ohne die Lebensqualität zu gefährden. Gleichzeitig wird bei Kindern mit AT/RT ein Zugang zu einer Hirnkammer gelegt. Durch diesen („Ommaya-Reservoir“ bzw. „Rickham-Kapsel“) können Medi- kamente direkt in das Hirnwasser appliziert werden.


Nach der Operation hilft eine intensive Blockchemotherapie die Heilungschancen zu verbessern. Während der Chemotherapie oder unmittelbar im Anschluss daran wird eine Bestrahlung des Tumors empfohlen, sofern dies der Zustand und das Alter des Patienten erlauben.

[Translate to english:] Innovative Behandlung von Rhabdoiden Tumoren

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In den letzten Jahren wurden große Fortschritte in der Aufklärung molekularer Pathomechanismen rhabdoider Tumoren erzielt. Daraus erschließt sich, dass neben klassischen Phase I/II-Prüfungen, die stets substanzorientiert waren, nun auch gezielt Signalwege in rhabdoiden Tumoren angegan- gen werden können.

Veränderungen des SWI/SNF-Komplexes beeinflussen eine ganze Reihe von Signalkaskaden. Sie haben Auswirkungen sowohl auf die Entstehung als auch auf die Ausbreitung der Tumoren.

Proteomische, bioinformatische und funktionelle sowie epigenetische Analysen legen nahe, dass bis zu einem Drittel aller Gen-Promotoren vom SWI/SNF-Komplex gebunden werden können.

Mittlerweile ist gut etabliert, dass rhabdoide Tumoren Modellerkrankungen für den Einfluss epigenetischer Veränderungen sind. Untersuchungen der Signalkaskaden, die in rhabdoiden Tumoren verändert sind, haben eine ganze Reihe von Substanzen identifiziert, die möglicher- weise potente therapeutische Aktivität in dieser Erkrankung haben können. Neuere Phase I/II-Studien zu Zellzyklus-Inhibitoren wie z. B. Ribociclib, EZH2-Inhibitoren wie Tazemetostat und andere sind in Planung, abgeschlossen oder rekrutieren aktuell Patienten. Hinderungsgründe für einen rascheren Erfolg sind die zeitintensiven Evaluationsprozesse bei einer begrenzten Anzahl von Patienten und potentielle regulatorische Hürden bzw. die nicht immer reibungsfreie Zusammenarbeit zwischen klinischen Forschern und der pharmazeu-tischen Industrie.

Aktuell werden zunehmend mehr Daten über mögliche molekulargenetisch definierte Untergruppen und potentielle Zielstrukturen für die Therapie identifiziert. Die Durchführung entsprechender Studien zu Patienten, die in die verschiedenen Untergruppen stratifiziert werden, bedarf sicherlich großer nationaler, europäischer, aber auch internationaler Anstrengungen.

Trotz dieser Herausforderungen machen die aktuellen Entwicklungen und die Geschwindigkeit mit der neuen Erkenntnisse zu rhabdoiden Tumoren in die Öffentlichkeit gelangen, Hoffnung auf baldige therapeutische Fortschritte. 

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